Dienstag, 31. März 2020:
Von Experten lernen

Mehrere Monate im kleinsten Raum eingessperrt sein kann eine traumatische Erfahrung sein. Da können wir von Glück reden, dass wir wenigstens für einen Spaziergang, zum Einkaufen oder für die Arbeit noch die eigenen 4-Wände verlassen können. Das ist besonders schrecklich wenn man alleine ist und sonst mit niemanden reden kann. Es kann aber auch schlimm sein, wenn man nebenbei auch noch die Kinder beschäftigen muss, die jetzt nicht mehr in die KITA oder zur Schule gebracht werden können: "Papa, wann kommst du endlich spielen!", "Mama, mir sooooo ist langweilig!". Leben mit vielen Menschen auf engstem Raum ist alles andere als leicht, da können auch Astronauten ein Lied von singen, die oft über Monate hinweg auf der ISS eingeschlossen sind, mitten im Nichts zusammen mit Menschen, die sie nicht kennen und aus ganz unterschiedlichen Ländern kommen.

Meine heutige gute Nachricht widmet sich dem deutschen Astronauten Alexander Gerst, der mittlerweile wieder auf der Erde zurück ist und jetzt in einem Video über seine Erfahrungen im Umgang mit der Isolation auf der ISS spricht:

Er empfiehlt darin sich vor allem an einem strukturierten Tagesablauf zu halten und sich so immer wieder beschäftigt zu halten. Denn Langeweile führt zu Frust und Frust will sich an anderen entladen. Dies gilt es tunlichst zu verhindern, darum sollte man immer etwas zu tun zu haben.
Etwas ausführlicher wird der Benediktiner Mönch Anselm Grün, der es auch von berufswegen weiß, mit Isolation umzugehen. Er verbringt einen Großteil seiner Zeit in "Klausur", also in einem von der Außenwelt abgeschotteten Teil des Klosters. Auch dort kommt es über die Jahre hinweg immer wieder zu Spannung mit seinen Mitbrüdern. Aus dieser Erfahrung heraus schrieb er jetzt ein Buch mit nützlichen Tipps, wie auch wir diese Zeit gut überstehen können. Das Buch trägt den Titel "Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung. So gelingt friedliches Zusammenleben zu Hause" und ist auch als eBook zum Sofortlesen verfügbar.
Wer es gern etwas praktischer mag: Ein Experte in Sachen Sport, nämlich der Athletik-Coach von Borussia Mönchengladbach, zeigt in einem Video Übungen, mit denen man auch zu Hause fit bleiben kann: https://youtu.be/XCJctqW935E
Und wer immer noch nicht weiß, wie man sich richtig die Hände wäscht und desinfiziert, hier ein amüsantes Musik-Video von Kardiologen des Essener Klinikums: https://youtu.be/eJ27R6JHII0

Es gibt viele Menschen, die ihr Expertenwissen teilen. Die meisten findet man auf YouTube oder Instagram. Ich hoffe auch Sie können von dem Wissen profitieren. Vielleicht haben Sie sogar selbst noch ein paar Tipps, wie man diese Tage gut überstehen kann? In dem Fall können Sie andere damit in Text und/ oder Bild bereichern. Facebook, Youtube, Instagram und Co. die Welt der sozialen Medien steht Ihnen offen! :-)

Montag, 30. März 2020:
Auch Kleinigkeiten schenken Freude

 

Jeder bekommt gerne Geschenke! Geschenke sind ein Zeichen der gegenseitigen Achtung und Anerkennung. Wenn ich jemanden etwas schenke, übermittel ich auch immer eine Botschaft; mein Gegenüber weiß dann: "Ich bin ihm etwas wert."
Dabei kommt es oft nicht auf das an, was man schenkt, dass man sich bewusst dazu entschlossen hat, etwas zu schenken. Darum freut man sich über Überraschungsgeschenke wohl mehr, als über "Pflichtgeschenke" zum Geburtstag und Weihnachten. Dabei ist auch der Wert eines Geschenk gar nicht so wichtig. Blumen reichen schon, um jemanden vor Freude in die Luft springen zu lassen.

Vor Freude in die Luft springt wohl gleich auch der Vogel auf dem Bild, der genüsslich seinen Blumenstrauß genießt. Meine heutige gute Nachricht handelt von diesem Vogel, der wohl nichts von Corona mitbekommt und jeden Tag das Beste aus seiner Situation macht. Erlaubt mir hierzu eine Stelle aus dem Matthäusevangelium zu zitieren: "Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Macht euch also keine Sorgen." (Mt 6,26.31a)
Das Bild wurde im verlassenen Erawan-Schrein in Thailands Hauptstadt Bangkok gemacht. Der Blumenstrauß ist ein Geschenk für Brahma, dem hinduistischen Gott der Schöpfung. Ob nun die Gottheit gerne ihren Blumenstrauß mit ihrer Schöpfung teilt oder selbst sogar der Vogel ist, bleibt uns verborgen. Was wir aber sehen, ist die Gelassenheit, die dieser Vogel über seinen Fund ausstrahlt.

Diese Gelassenheit wünsche ich Ihnen auch in dieser Zeit. Lass Sie das Morgen Morgen sein und machen Sie einfach das Beste aus diesem geschenkten Tag!
Und wer jetzt gerade Lust auf Blumen bekommen hat oder vielleicht sogar welche verschenken möchte: Die Blumenläden haben wieder geöffnet oder liefern zum Teil sogar bis nach Hause :-)

Sonntag, 29. März 2020:
Horizonte erweitern

 

Achtung, heute wird es etwas philosophisch:
Was halten wir eigentlich für wahr und was nicht?
Diese scheinbar banale Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.
Wovon können wir eigentlich sicher sein, dass es wirklich stimmt?
Sicher, Dinge, die uns selbst betreffen können wir leicht für wahr halten. "Ich denke, also bin ich!" hat der Philosoph René Descartes einmal festgestellt. Mit diesem Satz konnte er ganz sicher sein, dass er existiert, denn sonst hätte er diesen Satz nicht schreiben können.
In meinem Leben geht es oft nicht so philosophisch zu: Ich entscheide oft aus dem Bauch heraus, was ich für wahr halte und was nicht. Das ist gar nicht so banal, denn 99% der Dinge, die wir zu wissen glauben, haben wir nur von anderen erfahren. Ich selbst bin kein Wissenschaftler und ich habe nur wenig selbst erforscht. Ich habe mir fast alles was ich weiß von anderen beibringen lassen: Durch meine Eltern, die Schule, meinem Freundes- und Bekanntenkreis und natürlich durch die zahlreichen Medien. Aber Medien können mich auch in die Irre führen, das ist mir in dieser Krisenzeit oft aufgefallen. Wie oft bin ich schon auf Falschmeldungen reingefallen?

Meine heutige gute Nachricht erzählt von vertrauenswürdigen Medien, also Medien, denen man vertrauen kann, dass das, was sie sagen nicht falsch ist. Die sind in einer von Geld und Macht beeinflussten Gesellschaft gar nicht mal so leicht zu finden. In einem kapitalistischen System nämlich hat jeder das Interesse sich selbst besser zu verkaufen als die Konkurrenz. Das gilt natürlich auch für die Medienanstalten, was die Situation für uns als deren Konsumente, erst Recht in Krisenzeiten, wenn wir auf verlässliche Informationen angewiesen sind, nur noch schwieriger macht.
Ich habe mich dazu entschieden in diesen Zeiten vor allem, den öffentlich-rechtlichen Medien zu vertrauen und zwar aus mehreren Gründen: Sie sind finanziell und politisch unabhängig vom Staat, haben eigene Rundfunkgebühren unabhängig von der Steuer und einen eigenen Aufsichtsrat unabhängig von Parteien. Sie müssen mir auch keine Werbung verkaufen und sind nicht auf meine Einschaltquote angewiesen, weil grundsätzlich jeder Haushalt die Gebühren gleichermaßen trägt, egal wie viel er schaut. Außerdem haben sie einen Bildungsauftrag in ihren Grundsätzen stehen, sodass sie verpflichtet sind, verlässliche Informationen allen zu Verfügung zu stellen, was sie per Definition für Informationen jedwede Art geradezu prädestiniert. Und damit die Macht nicht nur bei einem liegt, gibt es in Deutschland mit der ARD und dem ZDF zwei voneinander unabhängige Institutionen. Das finde ich alles sehr sympathisch und beispiellos im Vergleich. Aber jede/r muss selbst entscheiden, wem er/sie sein/ihr Vertrauen schenkt. Vertrauen ist nach der Liebe schließlich das Wertvollste, das wir jemanden schenken können.

Ganz gleich, welchen Medien Sie ihr Vertrauen geschenkt haben, ob sie die öffentlich-rechtlichen Medien sogar als einzige Informationsquelle nutzen, oder ob Sie befürchten, dass sie trotzdem nur die Interessen des Staates vertreten. So oder so möchte ich Ihnen das umfangreiche Angebot von Dokumentationen nahelegen, die jederzeit kostenlos in den Mediatheken abgerufen werden können. Sie sind nicht nur informativ, sondern helfen auch dabei, die zur Verfügung stehende Zeit zu Hause, sinnvoll zu nutzen. Schauen Sie doch einfach Mal rein; immerhin haben Sie mit Ihren Rundfunkgebühren schon dafür bezahlt :-)
Dokus im ARD: https://www.ardmediathek.de/ard/more/5wG0mWBO92GIa8Cymw4OkI/natur-und-umwelt
Dokus im ZDF: https://www.zdf.de/doku-wissen
Und wer ARD und ZDF partout boykottieren möchte, findet hier eine Auswahl an Dokumentationen des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (kostenlos während der Corona-Krise): https://westfalen-medien-shop.lwl.org/download-medien