Freitag, 26. Juni 2020:
Wenn's mal nicht so rund läuft...

 
Jeder von uns wird das wohl kennen: Diese Tage und Momente, wo nichts so richtig rund laufen will. Das kann daran liegen, dass das, was man gerade tut, nicht so klappt, wie man es sich vorstellt oder man einfach so grundunzufrieden ist. Das kenne ich von mir selbst, von meiner Frau und aus dem Freundes- und Familienkreis. Ich würde sogar behaupten, solche Tage hat jeder einmal.

Als ich letztens wieder im Internet nach einem passenden Bild für meinen nächsten Impuls gesucht habe, bin ich auf ein Bild von zwei Präriehunden gestoßen. Zu dieser Zeit saß ich mit meiner Frau im Garten und sie hatte genau einen dieser Tage: Lustlos, kein Bock auf Garnichts. Weil ich dieses Bild so unfassbar süß und passend für den Moment fand und mir auch sonst nichts anderes mehr einfiel, um die Stimmung meiner Frau zu heben, habe ich kurzerhand meinen Laptop zu ihr hin gedreht und ihr dieses Bild gezeigt.
Binnen weniger Sekunden veränderte sich ihre Mimik von zornig und unzufrieden, über neutral und interessiert, hin zu lächelnd und grinsend. Eigentlich war ihr gar nicht nach Lachen zumute und unzufrieden war sie immer noch, aber dieses Bild konnte ihr, zumindest für den Moment, ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Bilder sagen mehr als tausend Worte und ich finde dieses Bild beweist es einmal mehr. Mal abgesehen davon, dass meine Frau und ich Präriehunde an sich schon unfassbar niedlich finden, drückt dieses Bild für uns noch so viel mehr aus: Die Zweisamkeit im Schutz ihres Baus drückt Geborgenheit aus; das rechte Präriehunde macht einen etwas traurigen Eindruck und es sieht so aus, als würde das Linke ihn trösten wollen. Das Bild scheint zu sagen: "Sei nicht traurig, denn ich bin für Dich da und pass' auf Dich auf."
Vielleicht kennen Sie auch diese Tage und Momente, an denen Sie selbst oder einer Ihrer Bekannten bzw. Angehörigen einfach einen richtig miesen Tag hat. Für diese und ähnliche Fälle wünsche ich Ihnen positive Gefühle, ausgelöst durch Bilder wie dieses und Menschen, die sie Ihnen zeigen :-)

Donnerstag, 25. Juni 2020:
Was lange währt, wird endlich gut

"Wer eine Maske unangenehm findet, wird ein Beatmungsgerät hassen."
Diesen Satz haben ich gestern bei Instagram gelesen und musste sofort schmunzeln. Gepostet wurde er von dem Kanal "schwarzer.kaffee", der für seine humorvollen und meist sarkastischen Sprüche bekannt ist. "Wahre Worte" dachte ich mir, nachdem ich den Spruch gelesen habe: Wer nicht Acht gibt, läuft Gefahr sich und andere in eine solche Situation zu bringen. Bei einem bislang noch nicht genau bekannten Prozentsatz der Menschen führt die Krankheit Covid-19 zu sehr starken Atemwegsbeschwerden, hin zu einem dauerhaften Gefühl daran ersticken zu müssen. Die effektivste Behandlungsmethode sind bislang Beatmungsgeräte, die über einen Schlauch die Lunge und den Blutkreislauf künstliche mit Sauerstoff versorgen. Sicher kein schönes Gefühl.

Davon kann auch die Irin Mary Sullivan ein Lied von singen: Ganze 79 Tage war sie wegen ihrer Covid-19-Erkrankung an ein solches Beatmungsgerät angeschlossen.
Unter lauten Jubelrufen und "standing Ovations" durch Pfleger und Ärzte, wurde Mrs. Sullivan aus dem Bon Secours Hospital in Cork (Irland) entlassen. Ihre Covid-19-Erkrankung hat sie nun überstanden. Na, wenn das mal kein Grund zur Freude ist!

©tagesschau.de

Das Video von Mrs. Sullivans Entlassung hat mich tief bewegt und sehr gefreut! Leider sehe ich im Alltag immer weniger Menschen mit Mund-Nasen-Masken. Zunehmende Lockerungen überall auf der Welt, lassen darauf schließen, dass wir das Schlimmste nun hinter uns haben. So schön die Lockerungen und die allmähliche Rückkehr zu unserem gewohnten Alltag auch ist (!), so sehr wächst aber zugleich leider auch die Wahrscheinlichkeit einer 2. Corona-Welle zum Opfer zu fallen. Hoffen und beten wir, dass wir davon verschont bleiben und vielen Menschen eine Tortur wie der von Mrs. Sullivan erspart bleibt. Bis dahin versuche ich *mit guten Vorbild* voran zu gehen und nach wie vor meinen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wenn ich unter Menschen bin :-)

Mittwoch, 24. Juni 2020:
Man wird ja wohl noch träumen dürfen

 

Am Samstag habe ich darüber geschrieben, wie Neuseeland die 4-Tage Arbeitswoche plant, gestern las ich einen Artikel, in dem darüber philosophiert wird, wie weniger Arbeitstage nicht nur dem hiesigen Tourismus und der Wirtschaft, sondern vor allem auch langfristig der Umwelt zu gute kommt. An dieser Stelle möchte ich bei allen Leserinnen und Lesern um Entschuldigung bitten: Ich werde jetzt wieder einen Impuls über Umwelt- und Klimaschutz schreiben... Eigentlich gehöre ich noch nicht zur Fridays-For-Future Generation, aber der Klimawandel berührt mich so sehr, dass ich nicht einfach aufhören möchte darüber zu schreiben. Aber keine Sorge, ich werde auch ein wenig Wirtschaftsanalyse betreiben ;-)

Jedenfalls beruht der Kern meines heutigen Impulses auf dem Gedankenexperiment von Philipp Frey, einem Doktoranden am Karlsruher Institut für Technologie. Er hat beobachtet, dass wir Europäer am Wochenende erheblich weniger CO² in die Atmosphäre entlassen, als unter der Woche. Das gleiche gilt für viele Firmen und Fabriken. Sein Vorschlag, um den Klimawandel zu begegnen: *Die Einführung einer 9-Stunden Arbeitswoche*; also rund 30 Stunden weniger Arbeitsstunden als aktuell üblich.
"Es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass Arbeitnehmer, die wenig Zeit haben, das Auto nutzen, statt öffentliche Verkehrsmittel. Sie kaufen energieintensivere Produkte, die Zeit sparen, essen Fertiggerichte, 'bevorzugen extravagante Ausgaben und nicht nachhaltige Lebensstile', so eine Studie."
Hier geht's zum ganzen Artikel auf Focus Online

Vielleicht muss es ja nicht gleich so radikal sein: Angenommen wir würden beim 8-Stunden-Arbeitstag bleiben und eine 4-Tage-Arbeitswoche einführen, würde sich das schon sehr positiv auf uns, unsere Freizeitgestaltung, Familienplanung, Ökobilanz, unser Konsumverhalten usw. auswirken. Allerdings würde damit natürlich die Wirtschaftsleistung sinken und dementsprechend auch das Bruttoinlandsprodukt. Wenn man jetzt aber bedenkt, dass 1% der reichsten Menschen in Deutschland rund 30% des Gesamtvermögens besitzen, ist das wohl einfach eine Frage der gerechten Verteilung: Warum sollte ein Dachdecker am Ende eines 8-Stunden-Arbeitstages bei Wind und Wetter weniger Geld verdient haben, als ein Top-Manager, der den ganzen Tag in seinem trockenen, klimatisierten Büro am Computer/ Telefon saß? Der eine hat nach der Schule eine IHK-Laufbahn mit Meisterprüfung absolviert, der andere das Abitur mit anschließendem BWL-Studium. Der eine verdient rund 35.000,- Euro brutto im Jahr, der andere bis zu 230.000 Euro. Schon verrückt, wie ein 3-6 Jahre längerer Bildungsweg einen derartigen Vermögensunterschied rechtfertigen kann. Würde man nach der tatsächlichen geleisteten Arbeit bezahlt werden, wäre vermutlich für 80-90% der Deutschen eine 4-Tage-Arbeitswoche möglich, ohne nennenswerte Einkommenseinbußen. Das aber sieht ein kapitalistisches System, wie das Unsrige, leider nicht vor. Also bleibt uns erst einmal nichts anderes übrig, als einfach weiter von einer besseren und gerechteren Welt zu träumen :-) ...zumindest solange, bis unsere Gesellschaft von einer Pandemie, einer globalen Finanzkrise oder zahlreichen Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels geweckt werden...

Quellen zur Vermögensverteilung und Einkommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gensverteilung_in_Deutschland#Anteil_der_Top_1_%_am_Volksverm%C3%B6gen
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-handwerkern-viel-verdienen-maurer-dachdecker-zr-12236927.html
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/neues-gehaltssystem-volkswagen-manager-bekommen-hoeheres-fixgehalt/25369144.html?ticket=ST-1747212-MiIWtb4MjgptfPs6bhD9-ap4