Dienstag, 26. Mai 2020:
back to the roots
Als die Fridays-For-Furture-Demonstrationen noch in aller Munde waren und der Klimawandel das alles bestimmende Thema war, ist mir eine WhatsApp-Nachricht eines anonymen Schreibers weitergeleitet worden. In dieser Nachricht regt er sich über die jungen Menschen aufregt, die seiner Generation vorwerfen, ihre Zukunft zerstört zu haben. Dabei bringt er Beispiele davon, wie nachhaltig er als Kind und Jugendlicher leben musste und vergleicht das mit dem auf Konsum und Kurzlebigkeit ausgerichteten Lebensstil heutiger junger Menschen: "Strümpfe und Strumpfhosen wurden gestopft. An Pullover wurden längere Bündchen gestrickt. Hosen wurden mit bunten Borten verlängert. Zum Einkaufen und zur Schule musste ich mehrere Kilometer zu Fuß laufen, transportiert wurden die Einkäufe in einem Netz. Wenn Kleidung nicht mehr brauchbar war, wurden alle noch verwertbaren Dinge wie Knöpfe oder Reißverschlüsse abgetrennt und der Rest für Flicken oder als Putzlappen genutzt. Geschenkpapier wurde vorsichtig geöffnet um es wieder zu verwenden. Wir sammelten Altpapier und Flaschen mit der Schule und halfen bei der Kartoffelernte." Ob diese Lebensweise eher das Resultat von Mangel, denn aus ökologischem Bewusstsein war, und die Art, wie Jugendliche heute Leben, nicht trotzdem auf die Erziehung und Politik der älteren Generation zurückzuführen ist, sei einmal dahin gestellt. Da kann man sicher lange drüber diskutieren... Interessent fand ich aber seine Beschreibung von einer nachhaltigen Lebensweise: Könnte manches davon heute nicht immer noch gut funktionieren?
Vieles entwickelt sich seit der Corona-Krise in diese Richtung: Weniger Autos auf den Straßen, Einkäufe werden überlegter getätigt, unnötiger Konsum wird eingeschränkt. Das schlägt sich auch im Tourismus nieder: "Das Bewusstsein, vorerst nicht mehr in die Ferne reisen zu können beziehungsweise unter Beeinträchtigung der eigenen Gesundheit, erlaubt jedem einzelnen den Raum zum Nachdenken", sagt Christian Buer der DeutschenWelle (DW). Der Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Heilbronn beobachtet "neue Erkenntnisse des Erlebens der eigenen neuen Ruhe, die auch in der Natur im Umfeld genossen werden kann." Buer ist überzeugt: "Der nachhaltige Tourismus wird gewinnen". Wer sich als Gastgeber stärker auf die Natur besinne, erfülle die neuen Bedürfnisse der Reisenden nach mehr Abenteuer und weniger Anspruchsdenken. Klare Verlierer seien dagegen Fernreise- und Kreuzfahrten-Anbieter.
Auch Tobias Ehlen, Professor für Wirtschaftsrecht im Fachbereich Touristik an der Hochschule Worms, geht gegenüber der DW davon aus, "dass die breite Diskussion über den CO2-Ausstoß und Klimawandel vor Beginn der Pandemie Anlass sein wird, das Reiseverhalten zu ändern. Reisen werden exklusiver und mit größerem Genuss wahrgenommen".
Das Resultat: Überall auf der Welt sinken die CO²- und Stickstoffwerte, Naturgebiete erholen sich allmählich wieder, die Luft ist klarer, die Lärmbelästigung weniger. Eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt bei jeder Lockerung zu überlegen, ob das sinnvoll für Mensch und Natur ist, oder nicht. Denn Leben geht auch klimafreundlich, damals wie heute :-)
Montag, 25. Mai 2020:
Wenn das Museum zum Leben erwacht
Kennen Sie die Filmreihe "Nachts im Museum" mit Ben Stiller in der Hauptrolle als Nachwächter? Die Handlung ist schnell erklärt: In einem Museum erwachen jede Nacht die Exponate zum Leben und machen eine Menge Unfug. In der Komödie spielt Ben Stiller einen Nachtwächter, der von den Geschehnissen mitgerissen wird und ein lustiges Abenteuer erlebt.
An diesen Film musste ich denken, als ich von der Nachricht gehört habe, dass jetzt drei Pinguine aus dem Zoo von Kansas City im US-Bundesstatt Missouri das Nelson-Atkins-Kunstmuseum in der Stadt unsicher machen: "Die Quarantäne hat alle verrückt gemacht, selbst die Bewohner des Zoos. Deshalb haben einige Pinguine beschlossen, eine Exkursion zu Nelson-Atkins zu machen, um ein wenig Kultur zu bekommen", teilte das Museum mit. "Das sind peruanische Pinguine, also haben wir mit ihnen auf Spanisch gesprochen", so der Museumsdirektor Julián Zugazagoitia. Nach Auskunft des Zoo-Chef Ransy Wisthoff haben sich die Pinguine sehr über die Exkursion ins Museum gefreut. Das Museum und der Zoo sind seit Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossen und somit gab es auch keine Störungen durch menschliche Besucher, ganz wie in dem Film "Nachts im Museum" :-)
©tagesschau.de
Ich bin ein Fan von verrückten Ideen, wie diese. Schön, dass die Direktoren von Zoo und Museum so viel Humor besitzen! Das Video ist wirklich entzückend! Wie wäre es wohl die Welt einmal aus den Augen eines Pinguin zu sehen? Wer weiß, vielleicht würde ich dann so manches Kunstwerk verstehen können? :-D
Kennen Sie ähnlich verrückte Geschichten oder haben Sie vielleicht selbst etwas verrücktes in der Art erlebt? Schreiben Sie mir gerne davon!