Sonntag, 24. Mai 2020:
Was lange währt, wird endlich gut

 

Sie kennen bestimmt auch das Sprichwort "die Zeit heilt alle Wunden". Wenn man wirklich sehr traurig ist, tröstet es zwar nicht besonders, aber nach einiger Zeit merkt man dann doch, dass da etwas Wahres dran ist. Ein anderes Sprichwort sagt "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut." Damit will man sagen, dass alles seine Zeit braucht.

In der Zeit des Lockdowns während der Krise hatten viele Menschen sehr viel Zeit; oder zumindest mehr Zeit als sonst. So auch die 91-jährige Margaret Seaman aus Großbritannien. Wochenlang hat sie gestrickt, gehäkelt und genäht und damit eine wunderschöne Darstellung eines Krankenhauses aus Wolle geschaffen. Das Kunstwerk aus Stoff, Zeit und Leidenschaft bietet Margarete jetzt zum Verkauf an. Der Erlös soll dem staatlichen -und stark unterfinanzierten- britischen Gesundheitssystem NHS zu Gute kommen.

Ich habe auch versucht die frei gewordene Zeit sinnvoll zu nutzen und so habe ich als leidenschaftlicher Hobby-Informatiker ein Server-System aufgesetzt, mit dem es möglich ist, verschlüsselt miteinander Videokonferenzen zu halten ohne, dass die eigenen Daten bei großen Konzernen im Ausland landen. Wer den Bedarf nach einer solchen Lösung hat, kann mich gerne anschreiben. Ich helfe und berate gerne!
Hatten Sie in den letzten Monaten auch etwas mehr Zeit als sonst und konnten Sie sie kreativ nutzen? Erzählen Sie mir davon, wenn Sie möchten, und wenn es etwas zu sehen gibt, würde ich mich auch über Fotos sehr freuen!
Jeder Mensch ist ein großer Schatz, manchmal braucht man nur etwas Zeit, um es zu erkennen :-)

 

Samstag, 23. Mai 2020:
Sich mal wieder tierisch gut fühlen

 

Besitzen Sie Haustieren? Dann wissen Sie bestimmt wie viel Freude sie einen bereiten können. In meinem Impuls vom 23. März bin ich einmal ausführlich darauf eingegangen. Aber trotz der Freunde schränken Haustiere auch ein wenig ein. Wenn man in den Urlaub fahren möchte z.B. oder längere Zeit weg ist. Vor allem Hundebesitzer haben das Problem, ihr geliebtes Tier nicht immer überall mit hinnehmen zu dürfen: Das gilt für viele Geschäfte, Lokale, Café usw.; manchmal wird es gestattet, manchmal nicht. Krankenhäuser sind hingegen immer sehr strikt, wenn es um das Mitbringen von Haustieren geht; aus hygienischen Gründen wie es heißt. Vielleicht gibt es Ausnahmen, aber ich habe noch nie einen Hund in einem Krankenhaus gesehen.

Im "National Medical Center 20 de Noviembre" in Mexiko-Stadt gibt es jetzt neuerdings einen Therapeuten auf vier Pfoten. Der Mops Harley ist Therapiehund von Beruf und soll den stressigen und belastenden Alltag der Ärtzt*innen und Pfleger*innen vor Ort ein wenig versüßen. Normalerweise behandelt der Hund, der als Welpe sein linkes Auge verloren hat, seit einigen Jahren erfolgreich Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Dauerbelastung der Ärtzt*innen und Pleger*innen vor Ort schlägt stark auf die Psyche, weswegen Harley hier seine besonderen Stärken ausspielen kann. In Mexiko ist das Gesundheitssystem schon seit Wochen an seine Grenzen gestoßen. Die Angestellten in den Krankenhäusern müssen eine Überstunde nach der nächsten ableisten; viele von ihnen fahren schon gar nicht mehr nach Hause. Hier ist Harley mittlerweile ein gern gesehener Kollege.
Damit Harley keinen unnötigen Schmutz verteilt -und wohl auch zur Belustigung der Menschen- trägt der tapfere Hund Schutzkleidung in Form von gelben Schuhen und in besonders sensiblen Bereichen auch einen neongrünen Overall mit Schutzbrille.

Therapiehunde gibt es schon lange und sie werden vielfältig eingesetzt. Ich kenne sie zum Beispiel aus der Schule, wo sie vor allem bei Kindern mit Lernbehinderung und sozialen Auffälligkeiten einen positiven Effekt haben. Und wenn es diese Tiere schaffen bei uns ein lächeln hervorzurufen, dann ist damit schon eine Menge gewonnen, denn Lachen ist ja bekanntlich die beste Medizin :-)

Freitag, 22. Mai 2020:
Home-Office

 

Das sogenannte Home-Office, also das Arbeiten von zu Hause aus, ist für viele -vor allem junge Menschen- eine schöne Vorstellung: Keine lange Fahrzeiten mehr zur Arbeit, nicht im Stau oder in überfüllten Bussen und Bahnen feststecken, sich nicht jeden Tag schminken oder rasieren müssen. Man steht auf, setzt sich an seinen Schreibtisch und arbeitet seine 8 Stunden ab. Zwischendurch noch eine Mittagspause am heimischen Esstisch ggf. mit der Familie und nach Feierabend direkt auf die Couch.
Doch was dem einen Freud' ist des andere Graus: Ständige Unterbrechungen durch Kinder oder andere Mitbewohner, umständlicher Kontakt mit anderen Kolleg*innen, ungemütliche Sitzmöbel, Konzentrationsprobleme, Probleme mit dem Internet usw. Aus diesen und anderen Gründen wird Home-Office oft mit weniger Produktivität in Verbindung gebracht, was vor allem Chefs davon abhält, es in ihren Firmen zu unterstützen. Die Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie haben diese Haltung nun auf die Probe gestellt, waren doch zahlreiche Unternehmen nun gezwungen ihre Mitarbeiter*innen ins Home-Office zu schicken.

Während Home-Office bei vielen Unternehmen nur sehr schwierig und schlecht funktioniert, vor allem da wo viel körperlicher Kundenkontakt oder handwerkliche Tätigkeiten gefordert sind, klappt es bei einigen Unternehmen, in denen die Mitarbeiter sonst auch den ganzen Tag im Büro vor dem Computer sitzen würden, ausgesprochen gut. Mit der Möglichkeit zum Einwählen in ein beliebiges Firmennetzwerk ist auch das Nachhalten der Produktivität kein Problem mehr: Man kann sehen, was welcher Mitarbeiter an welchem Computer geschafft hat und wie lange er von zu Hause aus im Firmennetzwerk gearbeitet hat. Meetings finden per Telefon- oder Videokonferenz statt und der Smalltalk oder kleinere Absprachen mit den Kolleg*innen wird über ein Chat-Programm geführt.
Manche Firmen sind nun so positiv überrascht, dass ihre Mitarbeiter auch von zu Hause aus gute Arbeit leisten, dass sie ihnen auch nach Corona freistellen wollen, ob sie weiter von zu Hause aus arbeiten möchten oder nicht. Twitter ist beispielsweise eines dieser Unternehmen. Und auch von anderen Firmen mit bürolastiger Arbeit weiß ich, dass sie nach der Krise deutlich aufgeschlossener zu Home-Office stehen als zuvor.

Wundern tut mich das Ganze eigentlich nicht: Man kann in der digitalen Welt sehr gut nachvollziehen, was jemand an welchem Gerät geleistet hat; es gibt zahlreiche Analysewerkzeuge dafür, auch ohne den Mitarbeiter dafür konstant über die Schulter schauen zu müssen. Außerdem spart sich die Firma so Strom- und Mietkosten. Im Gegenzug spart sich der/die Mitarbeiter*in den Weg zur Arbeit und damit vielleicht sogar einen Zweitwagen, der sonst notwendig wäre. Weniger Benzinkosten, mehr Freizeit; eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Und wer lieber weiter zur Arbeit fahren möchte, weil er zu Hause vielleicht keine oder zu viel Ruhe findet, kann das nach wie vor tun; dann sogar mit weniger Staus auf den Straßen, weil ja viele im Home-Office sind :-)
Für meine Frau und mich funktioniert dieses Konzept seit Mitte März sehr gut. Mittlerweile fahren wir wieder regelmäßiger zur Arbeit, aber deutlich weniger als vor der Krise: Der Zug ist leerer, die Straßen freier. Und der Umwelt tut es auch noch gut!
Haben Sie auch im Home-Office gearbeitet oder kennen Sie Menschen, die das tun? Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Thema? Schreiben Sie mir gerne, ich bin gespannt wie Sie dazu stehen!