Samstag, 9. Mai 2020:
Bilder sagen mehr als tausend Worte

 

Viele Dinge lassen sich kaum in Worte fassen. Gefühle wie Liebe oder Hass, Freude oder Angst, Hoffnung oder Zweifel, können allein mit Wörtern kaum erklärt werden. Das sind Dinge, denen man erst dann einen Begriff geben kann, wenn man sie selbst spürt.
Ebenso verhält es sich mit den Gefühlen, mit denen wir während der Corona-Krise konfrontiert werden. Auch ich fühle mich oft sprachlos, wenn ich die Nachrichten über die aktuellen Todeszahlen lese oder von der Wut der Menschen über die einschränkenden Maßnahmen höre. Ebenso sprachlos bin ich aber auch über die Solidarität, die Menschen einander schenken; ich bin begeistert, angerührt, erstaunt… ich kann meine Gefühle darüber kaum in Worte fassen.

An diesem Punkt bietet die Kunst einen möglichen Ausweg, denn Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte:
Der Künstler Guillaume Legros alias Saype gestaltete am Ferienort Leysin in den Schweizer Alpen ein 3000m² großes Bildnis, das ein Mädchen zeigt, welches vor einem Straßenkreidebild sitzt und in den Horizont schaut. Das Straßenkreidebild zeigt einen Halbkreis aus Strichmännchen, welche sich an den Händen halten.
Das Bild trägt den Titel "Beyond Crisis" (= "Jenseits der Krise")
Die Interpretation des Bildes bleibt dem Betrachter überlassen, so wird die Bedeutung des Bildnisses nicht durch einen Text eingeschränkt.

Wie bei den meisten Kunstwerk, gibt es auch hier mehrere Interpretationsmöglichkeiten und eine Fülle von Botschaften.
Für mich steckt in diesem Bild viel Sehnsucht und Hoffnung: Das Mädchen sehnt sich wieder nach Gemeinschaft mit ihren Freunden, aber weil sie ihre Freunde nicht treffen darf, malt sie stattdessen einen Halbkreis aus Strichmännchen mit Straßenkreide auf die Straße. Sie selbst ist Teil der Menschenkette, die sie gemalt hat und damit Teil der Gemeinschaft nach der sie sich sehnt. Der Blick in den Horizont drückt die Hoffnung des Mädchens aus, dass es bald wieder soweit sein wird. Wie die Beschränkungen, wird auch dieses Bild mit der Zeit verblassen und schließlich ganz verschwinden, denn es besteht aus biologisch abbaubarer Farbe :-)

Freitag, 8. Mai 2020:
Party bis die Achse bricht!

Freitags ist eigentlich immer der Tag, an dem viele Menschen nach Feierabend feiern gehen; nach einem anstrengenden Arbeitstag ab ins Himmerich. Leider geht das seit einigen Wochen nicht mehr. Klar, kann man auch zu Hause tanzen, laut Musik hören oder sich auf seinem Balkon als DJ versuchen, aber ohne andere ist das irgendwie nicht dasselbe. Was also tun, wenn man in Feierlaune ist und nicht alleine zu Hause herumhampeln möchte?

Ein Veranstalter aus Niedersachen hatte da eine interessante Idee: Wenn Autos in Kinos erlaubt sind, dann geht das bestimmt auch in Diskotheken. Und so hat vor kurzem im niedersächischen Ort Schüttorf die erste Auto-Disko Deutschlands eröffnet. Geschützt im eigenen Auto und doch unter Menschen bei guter Musik und einer beeindruckenden Light-Show. Wie in den Autokinos gilt auch hier eine Höchstzahl von 2 Personen pro Fahrzeug; auf dem Gelände haben rund 250 PKW Platz. Verschiedene DJs sorgen bis spät in die Nacht für eine ausgelassene Stimmung. Natürlich ist das "Tanzen" im eigenen Wagen nur eingeschränkt möglich, aber die gute Stimmung in der Masse macht vieles wieder wett. "Es ist der absolute Wahnsinn. Es ist das dritte Mal, dass wir hier sind und es wird immer besser und immer geiler.", so ein Besucher.

©tagesschau.de

Leider ist der Weg nach Schüttorf mit rund 220km ein bisschen zu weit um mal eben zum Feiern dahin zu fahren, aber die Idee sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Je mehr davon wissen und danach fragen, umso größer ist die Chance, dass so etwas auch in unserer Nähe kommt. Und falls nicht, können wir uns zumindest immer noch mit den Menschen freuen, die jetzt regelmäßig am Wochenende im Auto abfeiern können :-)

Donnerstag, 7. Mai 2020:
Nichts ist so schön wie die Natur selbst

 

Was wir Menschen als schön oder nicht so schön definieren, ist alles andere als willkürlich. Unser Geschmack für Schönheit speist sich nämlich aus der Natur: Der Menschen, der -wie jedes andere Wesen auf der Erde- lange Zeit in der freien Natur ums Überleben kämpfen musste, entwickelte einen Sinn für Schönheit, um schnell Gutes und Lebensförderliches von Schlechtem und Lebensfeindlichem zu unterscheiden. Ein wesentliches Merkmal dafür was wir für schön und gut erachtet ist der sogenannte goldene Schnitt (mehr dazu hier: http://www.golden-section.eu/kapitel1.html)

Wie schön die Natur ist, wird uns schon bei einem einfachen Spaziergang durch den Park deutlich. Noch schöner und beeindruckender sind die Polarlichter. Auch wenn ich selbst noch nie welche mit eigenen Augen sehen konnte, so finde ich selbst Aufnahmen davon faszinierend.
Faszinierend ist auch, was sich diese Woche vor der kalifornischen Küste abspielt. Alle fünf Jahre zur Algenblüte kann man nachts blau leuchtende Wellen beobachten. Grund dafür sind kleine Mikroorganismen, die sogenannten Dinoflagellaten, die bei äußerer Krafteinwirkung anfangen zu leuchten. Das passiert wenn eine Welle vor der Küste bricht oder Surfbretter durch das Wasser gleiten. Das Schauspiel hält ungefähr eine bis maximal vier Wochen an.

©tagesschau.de

Gerade jetzt, wo das Wetter wieder so schön ist, kann man draußen die Schönheit der Natur genießen. Viele nutzen die Gelegenheit und machen Fotos davon, die sie dann auf Instagram, Pinterest und Co. veröffentlichen. Vielleicht wäre das auch etwas für Sie: Schauen Sie doch mal, was es alles für schöne Naturbilder im Internet gibt (https://unsplash.com/s/photos/nature) oder machen Sie selbst Fotos von der Natur in Ihrer Umgebung. Nichts ist so faszinierend wie das, was wir draußen finden. Die Schönheit in der Natur zu suchen und zu genießen ist eine Reinigung der Seele :-)