Mittwoch, 6. Mai 2020:
Ein Hoch auf die Wissenschaft

Vor 100 Jahren steckte die moderne Medizin noch in den frühen Kinderschuhen: Die meisten Krankenhäuser wurden von religiösen Orden getragen und so dienten vor allem Ordensschwestern als Krankenschwestern und assistierten den Ärzten bei Operationen. Wirkungsvolle Medikamente gab es wenige: Antibiotika gab es noch nicht, ebenso wenig CRTs, MRTs, Ultraschall, Gentechnik usw. Wenn jemand von einem Virus betroffen war, wurde ihm vor allem Ruhe verordnet und für ihn gebetet. Bei Fieber bekam man zusätzlich kühlende Bandagen. Vor 100 Jahren hätte man in einem Krankenhaus gegen diese Pandemie wohl nicht viel mehr machen können, als Betroffene jetzt schon bei sich zu Hause tun: Ruhe und Fieber senken.
Wie gut, dass der Fortschritt nicht schläft und es jetzt, dank moderner Medizin, zumindest möglich ist, die Symptome stark zu lindern und sogar einen vorübergehenden Ausfall der Lunge mit Beatmungsgeräten zu kompensieren. Dank der modernen Genetik ist sogar die Entwicklung eines Impfstoffes in absehbarer Nähe.
Aber auch abseits der Medizin und Genetik gibt es technische Fortschritte, die effektiv bei der Bekämpfung des Virus helfen und damit unseren Alltag kaum einschränken:

Kennen Sie auch diese schwarzen Laufflächen aus Gummi bei Rolltreppen, an denen man sich festhalten soll? Weil die Rolltreppe konstant in Bewegung ist, halten sich auch fast alle Menschen daran fest, schließlich geben sie Sicherheit. Doch ihre Oberflächen sind ein wahres Eldorado für die Verbreitung von Krankheitserregern.
Diesem Problem will nun ein Startup-Unternehmen aus Köln jetzt Abhilfe schaffen. Mit Hilfe ihrer Erfindung könnte das Hygieneproblem von Rolltreppengriffen bald der Vergangenheit angehören: Sie haben ein Gerät entwickelt, die es ermöglicht diese schwarzen Handgriffe kontinuierlich im laufenden Betrieb effektiv von Keimen und Viren zu befreien. Dazu wird an der Unterseite der Rolltreppe ein geschlossenes Gehäuse angebracht, durch dass diese schwarze Lauffläche geführt wird. Innerhalb dieses Gehäuses wird die Oberfläche der Lauffläche dann mit starken UV-Strahlen bombardiert, die alle organischen Verbindungen auf ihrer Oberfläche zerstören, Bakterien und Viren eingeschlossen.

©tagesschau.de

Die aktuelle Situation könnte für eine breite Vermarktung kaum besser sein. Ich hoffe, dass bald an jeder Rolltreppe so ein UV-Gerät installiert wird. Leider gibt es noch keine Möglichkeit zu erkennen, wo das Gerät bereits in Betrieb ist und wo nicht. Bis es soweit ist, versuche ich das Anfassen dieser Griffe nach Möglichkeit zu vermeiden oder trage Handschuhe.
Ich bin gespannt welche technischen Errungenschaften uns Menschen noch einfallen werden, um dieser Bedrohung zu begegnen. Ich bin zuversichtlich: Gemeinsam werden wir das durchstehen und viel daraus gelernt haben :-)

Dienstag, 5. Mai 2020:
Wenn Gesichtsmasken zur Mode werden

 

Jetzt leben wir seit etwas über einer Woche mit einer Maskenpflicht in Deutschland. Seitdem habe ich beim Einkaufen oder beim Gang durch die Fußgängerzone immer mehr Menschen mit Gesichtsmasken gesehen, auch wenn immer wieder welche dabei waren, die keine trugen. An manchen Orten, wie dem öffentlichen Personenverkehr wird sogar stark darauf geachtet. Als ich letztens mit dem Zug gefahren bin, hat der Zugführer erst dann die Türen geöffnet, als alle am Bahnsteig ihre Gesichtsmaske aufgezogen haben. Mir als Zugpendler gibt das Sicherheit, denn mit einer Maske kann ich nur andere schützen, nicht mich selbst. Ich bin nur dann geschützt, wenn die anderen Passagiere ebenfalls eine Maske tragen.

Vor einigen Tagen habe ich auf der Webseite der Tagesschau unten in der Bildergalerie eine nette Fotozusammenstellung von sehr ausgefallenen Maskenkreationen gesehen. Einige davon sehen Sie oben im Bild.
Seitdem ich diese Fotos gesehen habe, mache ich mir einen persönlichen Spaß daraus, gezielt nach solch ausgefallenen Masken Ausschau zu halten, wenn ich unterwegs bin. Ich selbst habe nur eine blaue Maske mit Muster; das ist durchaus noch steigerbar.

Die einfachste Methode eine ausgefallene Maske zu bekommen ist, sie sich selbst zu machen. Anleitungen dafür gibt es mittlerweile reichlich im Internet. Da ich allerdings bei so etwas zwei linke Hände habe, habe ich mir eine handgemachte Maske bei Ebay gekauft. So hat die Dame, die sie hergestellt hat, nebenbei auch noch etwas verdient und ich muss nicht mit einer von mir selbst zusammengeflickten Frankensteinmonster-Maske herumlaufen.
Wenn Sie Zeit haben und gut nähen können, dann könnten Sie vielleicht auch anderen Menschen mit ihren Kreationen Freude bereiten und diese bei Ebay zum Verkauf anbieten. Realistische Preise sind aktuell 5-10 Euro pro Maske, je nach Verarbeitungs- und Stoffqualität. Alles was es dazu braucht ist eine Nähmaschine, etwas Stoff und eine der vielen Anleitungen mit Schnittmuster, die es im Internet zu finden gibt. Das ist ein sinnvoller Zeitvertreib, der anderen Menschen auch noch hilft, die keine Nähmaschine haben oder ebenfalls so minderbegabt darin sind, wie ich :-)

Montag, 4. Mai 2020:
Mit Vollgas in die Ehe

 

Jeden Tag findet man neue kreative Wege und Möglichkeiten mit den Beschränkungen umzugehen. Gestern noch habe ich davon berichtet, dass man nur im absolut engsten Kreis heiraten kann und stellenweise nicht einmal die eigenen Eltern anwesend sein dürfen. Seit heute aber gibt es -dank einer innovativen Idee der Stadt Düsseldorf- trotz Kontaktverbot die Möglichkeit, die Ehe im größeren Freundes- und Bekanntenkreis zu schließen.

Möglich macht es das Düsseldorfer Autokino, welches zu ausgewählten Zeiten dem Standesamt zur Verfügung steht. Die Brautleute können sich dort auf der Bühne, vor ihren Gästen das "JA-Wort" geben; bis zu 30 PKW sind zugelassen. So sind Zeremonien auch mit den Freunden und Verwandten möglich, jeder geschützt innerhalb seines eigenen Autos.
Die erste standesamtliche Trauung heute um 11 Uhr übernimmt Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel selbst. Das Paar heiratet ganz in rot-weiß zu Ehren des 125. Jubiläums von Fortuna Düsseldorf. "Ich finde es großartig, dass wir hier im Autokino eine Möglichkeit schaffen konnten, Heiratswilligen zu einer ganz besonderen Trauung zu verhelfen. (...) So wird der schönste Tag des Brautpaares für alle Beteiligten auch zu einem unvergesslichen Tag", so Geisel.

In den letzten Wochen sind in NRW immer mehr "mobile" Autokinos eröffnet worden, einige haben im Zuge der Lockerungen auch wieder geschlossen, wie das Autokino in Erkelenz. Aktuell gibt es aber noch Autokinos in Mönchengladbach und in Aachen und ab September gibt es auch wieder das "Autokino im Schacht 3" in Hückelhoven. Wer weiß, vielleicht gibt es bald die Möglichkeit für Liebespaar aus dem Kreis Heinsberg sich dort das "JA-Wort" zu geben. Auch wenn dieses Format bestimmt nicht für jeden etwas ist, so ist es für viele doch sicher eine gute Alternative.
Das Hupkonzert nach der Zeremonie ist jedenfalls garantiert :-)